Ein Sandkorn zwischen Mauern
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Ein Sandkorn zwischen Mauern
1. Der Wind weht weiter
Dies sind Aufzeichnungen und Geschichten der Gauklerin Anel Sandauge, die stets in der Vergangenheit liegen.
Wie Wasser flossen die in brennbare Flüssigkeit getauchten Bälle, fünf an der Zahl, von ihrer einen Hand in die andere. Sie zeichneten gleißende Bögen mit Feuerschweifen durch die schwarze Nacht und schienen wie von Zauberhand gelenkt.
Die Zuschauermenge gaffte mit offenen Mündern und starrten die Frau an, die schweigend vor dem großen, ockergelben Zirkuszelt die flammenden Bälle jonglierte.
"Kommt, Jungs & Mädchen! Herren und Damen! Adel und Pöbel! Kommt und staunt bei den Kunststücken, die die Gaulker des Wüstenzirkuses weit weg von hier erlernt haben!" rief sie, wirbelte vor der Menge und tat einige Schritte umher, sodass ihr braunes Haar umherflog und ihr orangener Kopfschmuck, bestehend aus gepressten Blättern und Zweigen, wie ein Waldgeist in der Dunkelheit erstrahlte.
Links von ihr trat plötzlich ein großer, braungebrannter Mann hervor. Seine Gesichtszüge waren streng, eine dünne, helle Narbe prangte an seiner rechten Braue und doch zierte ein stolzes Lächeln seine Lippen. Sein Name war Areas Sandauge, der Vater der Gauklerin. Er gab seiner Tochter ein Zeichen, und zugleich fing sie alle Feuerbälle auf und beendete das Schauspiel. Daraufhin hob Areas, der mit seinem Zirkus im ganzen Land bekannt war, die Stimme:
"Hört, hört, ihr Schaulustigen! Für nur zwei Kupfertaler pro Kopf erwartet Euch nicht nur die Talente meiner Tochter Anel," Er klopfte Anel mit seiner wuchtigen Hand kurz auf die Schulter, "Sondern auch die Kunst des Feuerschluckens, Messerwerfens und allerlei anderer Zauberei! Kommt herein, kommt nur herein und erlebt den Zauber der Wüste!"
Angefacht durch Anels Jonglierkunst drängten sich die Leute in das Zelt, Areas blieb kurz mit seiner Tochter zurück, dann wandte er sich an sie. "Anel," sprach er, und seine Stimme war erneut mit jedem Ernst erfüllt, mit jener Geldgier, die Anel einen Schauer über den Rücken laufen ließ, "Heute musst du dich konzentrieren. Wenn du deinen Teil nicht schaffst, werden wir nie ins Landesinnere reisen...und in Geld schwimmen können!" Ohne ihre Antwort abzuwarten, wandte sich Areas um und ließ Anel stehen.
In ihrem Inneren hatte sich erneut ein Gewicht gebildet, dass sich immer dann in ihr Herz drückte, wenn sie sich der Illusion hingab, dass ihr Vater sie vielleicht doch lieben könnte.
Sie ließ die bereits abgekühlten Jonglierbälle kraftlos auf den Boden fallen und wandte den Kopf gen Norden, wo sich am Horizont ganz schwach die leuchtende Silhouette Hohenburgs abzeichnete.
Dies sind Aufzeichnungen und Geschichten der Gauklerin Anel Sandauge, die stets in der Vergangenheit liegen.
Wie Wasser flossen die in brennbare Flüssigkeit getauchten Bälle, fünf an der Zahl, von ihrer einen Hand in die andere. Sie zeichneten gleißende Bögen mit Feuerschweifen durch die schwarze Nacht und schienen wie von Zauberhand gelenkt.
Die Zuschauermenge gaffte mit offenen Mündern und starrten die Frau an, die schweigend vor dem großen, ockergelben Zirkuszelt die flammenden Bälle jonglierte.
"Kommt, Jungs & Mädchen! Herren und Damen! Adel und Pöbel! Kommt und staunt bei den Kunststücken, die die Gaulker des Wüstenzirkuses weit weg von hier erlernt haben!" rief sie, wirbelte vor der Menge und tat einige Schritte umher, sodass ihr braunes Haar umherflog und ihr orangener Kopfschmuck, bestehend aus gepressten Blättern und Zweigen, wie ein Waldgeist in der Dunkelheit erstrahlte.
Links von ihr trat plötzlich ein großer, braungebrannter Mann hervor. Seine Gesichtszüge waren streng, eine dünne, helle Narbe prangte an seiner rechten Braue und doch zierte ein stolzes Lächeln seine Lippen. Sein Name war Areas Sandauge, der Vater der Gauklerin. Er gab seiner Tochter ein Zeichen, und zugleich fing sie alle Feuerbälle auf und beendete das Schauspiel. Daraufhin hob Areas, der mit seinem Zirkus im ganzen Land bekannt war, die Stimme:
"Hört, hört, ihr Schaulustigen! Für nur zwei Kupfertaler pro Kopf erwartet Euch nicht nur die Talente meiner Tochter Anel," Er klopfte Anel mit seiner wuchtigen Hand kurz auf die Schulter, "Sondern auch die Kunst des Feuerschluckens, Messerwerfens und allerlei anderer Zauberei! Kommt herein, kommt nur herein und erlebt den Zauber der Wüste!"
Angefacht durch Anels Jonglierkunst drängten sich die Leute in das Zelt, Areas blieb kurz mit seiner Tochter zurück, dann wandte er sich an sie. "Anel," sprach er, und seine Stimme war erneut mit jedem Ernst erfüllt, mit jener Geldgier, die Anel einen Schauer über den Rücken laufen ließ, "Heute musst du dich konzentrieren. Wenn du deinen Teil nicht schaffst, werden wir nie ins Landesinnere reisen...und in Geld schwimmen können!" Ohne ihre Antwort abzuwarten, wandte sich Areas um und ließ Anel stehen.
In ihrem Inneren hatte sich erneut ein Gewicht gebildet, dass sich immer dann in ihr Herz drückte, wenn sie sich der Illusion hingab, dass ihr Vater sie vielleicht doch lieben könnte.
Sie ließ die bereits abgekühlten Jonglierbälle kraftlos auf den Boden fallen und wandte den Kopf gen Norden, wo sich am Horizont ganz schwach die leuchtende Silhouette Hohenburgs abzeichnete.
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